DOS Extrem 2015 - Steinberger Rainer startet im Doppel
Race around Slovenia 2015
Race around Slovenia 1250KM – ca. 14.000HM
Der Beginn einer Wunderbaren Freundschaft sollte zwischen Rainer Steinberger und Pierre Bischoff beim Race around Slovenia fortgesetzt werden, dass dies mit einem Sieg in der 2.er Kategorie enden würde, damit hatte man im Vorfeld nicht ganz gerechnet.
Unser Teambuilding, taktische Besprechungen und fixer Streckenplanung mit den Betreuern begann beim Vorabendlichen Galadinner. Mit der Mindestbesetzung von 3Betreuern saßen Rainer und Pierre zu fünft am Rande des Saales mit einem sympathischen polnischen Zweierteam.
Durch die lange Anreise von Pierres und Rainers Crew hat man den Vorabend des Rennens dann rasch ausklingen lassen und das Quartier aufgesucht.
Der Morgen am Start, jeder Wunsch wurde von unseren Unterkunftsgebern erfüllt. Sie kochten uns Wasser, Eier, Pfannkuchen etc. So konnten wir schon mal mit vollen Mägen das Auto und die Räder herrichten. Da das Quartier mehrere Athleten versorgte, durften wir sogar unentgeltlich bis zum späten Abend ein Zimmer zum „erholen“ nutzen.
Da bei allen Beteiligten eine gewisse Anspannung vorlag konnten wir diese „Erholung“ nicht ganz wahrnehmen doch wenigstens hatte man bis zum Start ein Dach übern Kopf.
20:28 Start. Wir nahmen uns die Freiheit die ersten 4Kilometer gemeinsam einzurollen sowie nochmal Smalltalk und Bilder während des Starts festzuhalten. Folglich wurden uns vom nächst Startendem Team auf gerade Mal 4KM schon 2Minuten abgenommen. Was für Pfeifen muss sich da wohl jeder gedacht haben. Jetzt wurde ernst gemacht. Den Rest des Rennens, so war unser Plan wollten wir aber beide Vollgas fahren.
Stündlich wechselten sich Rainer und Pierre mit den Turns ab. Bedingt durch zum Teil eigenartige Regeln für ein Ultraradrennen mussten unsere Wechsel immer im Stillstand geschehen. Mit Ausnahme am Tag wo Radfahrer und Pacecar nicht mehr als 250Meter auseinander sein durften konnten wir ganz „kleine“ fliegende Wechsel machen. Weitere Einschränkungen durch dieses Reglement ergaben sich bei Toilettengänge und dem Nachtanken.
Die erste Nacht war nun vorbei und die Lichtkegelpflicht somit nicht mehr von Nöten. Aufgrund der am morgen gefahrenen engen löchrigen Abfahrten entschloss das gesamte Team, dass das Pacecar die Abfahrt „sicher“ runter fährt und der Radfahrer sein eigenes Tempo fahren soll. Da dies mit einem zu kurzen Abstand Lebensgefährlich für Radfahrer und Pacecar sein kann. Folglich wuchs der Abstand Radler – Pacecar auf mehr als 250Meter an und dafür haben wir ohne Vorwarnung von der Rennorganisation eine 15Minuten Penalty bekommen. Anschließend einigte sich das Team diese 250Meter Regelung einzuhalten und mal Nachzufragen was Trafic Law in Slowenien sind. Denn Rainer und Pierre waren einer der wenigen Radfahrer, die an einem Stopschild auch ein Stop gemacht haben. „Zitat von der Rennleitung: „Wir haben beim Fahrerbriefing ja nicht über Stopschilder gesprochen“. Warum heißt es dann dass die Traffic Laws einzuhalten sind? Es wurde kein Kompromiss eingegangen und die Penalty war somit endgültig.
Pierre war auf Hundertachtzig während Rainer sich und das Team schon auf jetzt erst Recht gepolt hat wurde auch Pierre ein wenig später von dieser „Trotzreaktion“ überzeugt. Also: „Jetzt erst Recht!“
Der Tag verging rhythmisch. Stündlich konnte man halb fliegend Wechseln. Kleinere Notdürfte konnte Dank gewisser Utensilien während der Fährt erledigt werden. (war ja aufgrund nur eines Fahrzeugs und der 250Meter Regelung nicht anders möglich).
Vor der zweiten Nachtschicht führte man ein auf Formel1 Niveau fähigen Tankstopp durch, sodass wir „nur“ 2Kilometer Vorsprung verloren hatten.
Die Müdigkeit setzte allen in der 2ten Nacht zu doch aufgrund der Stundenwechsel war an richtiges Schlafen für keinen zu denken. Für ein kurzes Schläfchen hat es vielleicht, mal gereicht aber mehr war nicht möglich. Dadurch konnten Rainer und Pierre konstant 15KM Vorsprung auf das folgende Action Sports halten.
Zum Morgen hin hatte das Action Sports Team ihre Renntaktik mit Erfolg geändert. Während eines 1Stundenturns von Rainer und Pierre konnte sie so stark aufholen, dass auch unser Team entschloss die Taktik der neuen Rennsituation anzupassen. Wir legten eins drauf und haben unseren Rhythmus geändert.
Schlussendlich sah das Action Sports Team ein dass wir auf jeden Angriff vorbereitet waren und trotz der kleineren Nachteile mit nur einem Pacecar sowie der Penalty kein Kraut gegen uns gewachsen war. So konnten Rainer und Pierre gemeinsam die letzten Meter des Anstieges, sowie die Abfahrt zu Zielgraden genussvoll bestreiten
Wir kamen, wir sahen, wir siegten. Doch unser wahrer Erfolg war, dass die Freundschaft weiter gewachsen ist und dass das Team funktioniert und gemeinsamen den Weg bestritt. Denn jeder der Ultraradrennen fährt brauch ein harmonisches Team, sowie Helfer und Gönner zuhause. Nicht zu vergessen die moralische Unterstützung von Freunden außerhalb.
Andernfalls wäre dieser Erfolg mit den Umständen kaum möglich gewesen.
Vielen Dank sagen Pierre und Rainer!
Video DOS 2015 - Race around Slovenia